Diskussionen, die zum Nachdenken anregen

Es war eigentlich alles durchgeplant: Die Termine standen fest, wir hatten tolle Moderatoren gefunden und ihre Gesprächspartner waren bereit. Doch kurz bevor wir zur ersten Ausgabe von „Menschen. Märkte. Möglichkeiten.“ am Börsenplatz einladen wollten kam Corona. Und damit kam alles anders – aber nicht unbedingt schlechter.

Unsere neue Veranstaltungsreihe, die am Börsenplatz hätte stattfinden sollen, ging online an den Start. Und das mit erfreulichem Interesse: 1.000 Teilnehmer waren insgesamt dabei, als Moderatorin Tijen Onaran, Unternehmerin und Gründerin von Global Digital Women, in der ersten Ausgabe mit ihren Gästen über die DNA und Verantwortung von Gründerinnen und Gründern sprach. Damit war klar: Das Format funktioniert auch digital. Aus einer Notlösung wurde ein neues Konzept. (Die Aufzeichnungen finden Sie unten.)

Anspruchsvoll geht auch online

Warum auch nicht? Kernstück von „Menschen. Märkte. Möglichkeiten.“ waren und bleiben anspruchsvolle Diskussionen, die zum Nachdenken anregen – und das funktioniert auch online. In Ausgabe 2 führte das Meinhard Schmidt-Degenhard im Gespräch mit Frank Dopheide, dem ehemaligen Sprecher der Geschäftsführung der Handelsblatt Media Group und nun Gründer und Geschäftsführer der Purpose-Agentur „human unlimited“, und Marie-Luise Wolff, Präsidentin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft und Vorstandsvorsitzende der ENTEGA AG, par excellence vor. Selten war ein Gespräch zur Digitalisierung und wo der Mensch dabei bleibt tiefsinniger und gleichzeitig so bodenständig.

In Ausgabe 3 ging es dann um die Märkte. Dr. Detlef Fechtner, stellvertretender Chefredakteur der Börsen-Zeitung, sprach mit Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, und Dr. Getrud Traud, Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen, über das Rationale und Irrationale der Finanzmärkte, gerade in Corona-Zeiten. „Der Markt wird es schon richten – oder?“ stellte Dr. Fechtner eingangs die Frage – und brachte eine lebhafte Diskussion ins Rollen.

Wo ist eigentlich die Börse?

Haben Sie es gemerkt? Die Börse kam gar nicht vor. Denn das ist Teil des Konzepts: Bei „Menschen. Märkte. Möglichkeiten.“ bieten wir die Plattform für anregende Diskussionen, legen das Schicksal der Veranstaltung aber in die Hände der Moderatoren und Gäste. Die Themen sind aber durchaus unsere: neue Technologien (Themenfeld: „Mensch und Maschine“), Gründergeist und Unternehmertum (Themenfeld: „Mut und Möglichkeiten“) und die Rolle und Relevanz der Kapitalmärkte (Themenfeld „Märkte und Meinungen“).

Wir machen erst einmal online weiter. Derzeit planen wir drei weitere Termine mit den gleichen Moderatoren, die mit Herzblut bei der Sache waren. Wir hoffen, dass wir 2021 das Beste beider Welten kombinieren können: Dann würde „Menschen. Märkte. Möglichkeiten.“ am Frankfurter Börsenplatz stattfinden und für unsere neuen Online-Gäste zusätzlich digital übertragen.
 

Themenfeld #1: Mut und Möglichkeiten

„Jeder hat verschiedene Träume. Jeder sollte verschiedene Versionen von sich selbst ausprobieren.“

Laura Karasek, Rechtsanwältin, Autorin und TV-Moderatorin

„Gründer denken viel mehr in Lösungen und schauen nach vorne.“ 

Katharina Mayer, Gründerin des Social Business Kuchentratsch GmbH

„Am Limit unterwegs zu sein und etwas zu schaffen, gibt einem die Kraft, die nächsten Schritte zu gehen.“

Markus Rolle, CFO von Telefonica Deutschland

„Unternehmen sind groß – egal an welchem Rad man dreht, es passiert was.“

Sabine Müller, CEO von DHL Consulting

Themenfeld #2: Mensch und Maschine

 „Wir geben der Technologie keinen Einhalt mehr. Welches große Problem hat die Digitalisierung bislang gelöst?“

Marie-Luise Wolff, Präsidentin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft und Vorstandsvorsitzende der ENTEGA AG

„Der Mensch steht drüber – die Technik ordnet sich unter. Die Gesellschaft kann den Stecker ziehen.“

Frank Dopheide, ehemaligen Sprecher der Geschäftsführung der Handelsblatt Media Group und Gründer und Geschäftsführer der Purpose-Agentur „human unlimited“

Themenfeld #3: Märkte und Meinungen

 „Den Höhepunkt der Krise erwarten wir im Schlussquartal 2020. Wir erwarten aber auch, dass Ende 2021 das Schlimmste vorbei ist.“

Prof. Dr. Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft

„Wir können nicht jeden retten, weil es staatlicher Dirigismus wäre und nicht mehr die Märkte, die das Problem lösen.“

Dr. Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen